… die Art und Weise, wie ich mein Leben führe. Der achtgliedrige Pfad durchdringt meinen Alltag und ist Maß für meinen Umgang mit der Welt. Die Praxis ist meine Form der Heilung, mein Werkzeug für Veränderung. Sie ist der Spiegel, der mir untrüglich zeigt wer ich bin, wo ich stehe und der mein Handeln reflektiert. Die Praxis ist für mich der Weg zu Wahrheit und Freiheit.
Nach fünf Jahren Vinyasa Yoga und Selfpractice, habe ich 2007 bei Nicole Verheyden und Peter Greve zum Ashtanga Yoga gefunden. Bei ihnen habe ich 2013 ein zweijähriges, 1500 Stunden umfassendes Training abgeschlossen.
2009 bin ich Dena Kingsberg begegnet. Seitdem ist sie meine Lehrerin. Sie war mit eine der ersten, westlichen Schülerinnen von Patthabi Jois und hat Jahre bei ihm in Mysore verbracht. Dena begutachtete mein Nakrasana und fragte „Konstanze, are you a worm or a crocodile?“ Ich hatte gerade mein Philosophiestudium abgeschlossen und das philosophische Argument war mir heilig!
Der schwere Puls einer lebenslangen Praxis, den ich in Dena merken konnte, brachte mich durcheinander. Denn auf einmal war klar: Die Theorie bringt mich nicht weiter. Um tiefer zu gehen, muss ich springen — .
2016 habe ich ein dreijähriges, 2000 Stunden umfassendes Intensiv-Training bei Dena abgeschlossen. Unsere gemeinsame Arbeit setzt sich fort durch meine regelmäßigen Aufenthalte in Byron Bay, Australien. Unter Denas prüfendem Auge habe ich die Dritte Serie beendet. Drei Jahre später und nach der Geburt meines ersten Kindes hat mich Dena in die vierte Serie eingeführt.
Seit Beginn meiner zweiten Schwangerschaft (2019) bin ich zudem Schülerin von A.G. und Indra Mohan. Unter ihrer Leitung bilde ich mich in gewissenhafter Auseinandersetzung in den Bereichen Yoga Therapie und Yoga Philosophie fort.
Als Lehrerin bewege ich mich zwischen den Polen „nährend“ und „intensiv“. Es geht mir um die Vermittlung von Yoga als tragendem Element, als verlässlichen Freund und Begleiter durch alle Lebenssituationen hindurch. Ich verstehe die Yogapraxis und meinen Unterricht als geschützten Raum, in dem Schüler:innen ihre physischen, emotionalen und mentalen Grenzen ertasten, erleben und unter Begleitung behutsam erweitern können.
Mein Unterricht ist subtil, fein, tief, genau. Das Yoga ist mein Werkzeug, mit dem ich versuche Menschen dabei zu helfen, ihrer Seele zuzuhören, die Muster ihres Geistes zu erkennen und ihren Körper zu stärken und von Blockaden zu befreien.
Ravi kam 2017 zur Welt. Drei Jahre später kam sein Bruder Ira in unsere Familie.
Das geduldige Durchlaufen von zwei Schwangerschaften und die durchdringende Erfahrung, als Mutter für eine Familie zu sorgen und für sie mit Kraft und Liebe präsent zu sein, hat mein Üben und mein Verhältnis zur Praxis nachhaltig geprägt. Strikte Disziplin hat sich in etwas Organisches, Sensibles und von innen her Getragenes verwandelt. Das Ganze ist intelligenter, tiefer und dadurch freier geworden.