Beziehung

Lehrer und Schüler -

über das Miteinander im Unterricht

Sich auf den Yoga-Weg zu machen heißt, auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene Raum für Veränderung zu schaffen. Um solch transformative Prozesse zuzulassen, braucht es zuallererst das Gefühl von Sicherheit, das Gefühl, an einem Ort und bei einer Person „gut aufgehoben“ zu sein. Denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass sich die innere Bereitschaft entwickelt, Dinge loszulassen – sei es körperliche Spannung, Angst oder mentale Muster – wenn man in einer Umgebung das Gefühl hat, sich beschützen und auf sich aufpassen zu müssen.

Eine Yoga Shala ist ein Raum für Yoga. Allem voran muss sie deshalb ein Ort sein, an dem man sich sicher fühlt. Vertrauen und gegenseitiger Respekt sind hierfür die Grundpfeiler.

Gemeinsam wachsen

Die gemeinsame Arbeit im Yoga-Raum lässt Beziehungen wachsen. Im besten Falle fußt die je individuelle Beziehung zwischen Lehrer und Schüler in Liebe, Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Es liegt in der Rolle des Lehrers, den Schüler dazu einzuladen, eigene Grenzen zu verschieben. Solches sind Momente, die Vertrauen brauchen und es ist Aufgabe des Lehrers, den Schüler hierbei zu begleiten. Dies kann er jedoch nur, wenn der Schüler sich auf diesen organischen Prozess überhaupt einlässt, das heißt, wenn er einwilligt, Schüler zu sein. Das Miteinander zwischen Lehrer und Schüler ist ein feiner, facettenreicher Tanz auf vielen Ebenen, bei dem beide Seiten sich dafür einsetzen, ihr je Bestes zu geben.

Ungeduld, Gier, eine bestimmte Art von Autorität, der Glaube an festgesetzte Hierarchien sowie physische und mentale Gewalt sind absolut und in höchstem Maße schädlich für eine Lehrer-Schüler-Beziehung. Sie sind deutliche Indikatoren dafür, dass der Yoga-Weg an einem bestimmten Punkt verlassen wurde und haben daher in einer Shala nichts zu suchen.